In Memoriam Toby


Toby, unser erster Toller!

Tobys Geschichte beginnt irgendwo im Südosten Spaniens, wo er als Junghund vermutlich gut gehalten wurde, bis seine mangelnde Körpergröße für die Rasse auffiel und er weggegeben wurde – auf die Straße. Zwei Jahre später kam er ins Tierheim, die frühere Besitzerin unterzeichnete eine Verzichtserklärung und Toby kam nach Salzburg und einige Monate später zu uns.

 

Anpassungsfähigkeit war von Anfang an Tobys größte Stärke, ob auf der Universität (Toby brachte es bis ins Labor, ohne von jemandem als störend empfunden zu werden) oder in der Kaserne, ob als Vogelbewacher daheim oder als Therapeut („Ich fürchte mich sehr vor Hunden, aber der schaut ja so lieb und ist soo brav…“), Toby war immer der ruhende Pol. Als echter „Sir“ hatte er immer ein sauberes, seidiges Fell, Schmutz wurde gemieden! Apportieren war bei ihm Glückssache (wenn er sehr verspielt aufgelegt war; Straßenhunde brauchen ja eher andere Fähigkeiten) und die Liebe zu Katzen haben wir ihm auch nicht beigebracht. Mit dem Nachbarhund hat er sich Duelle am Gartenzaun geliefert, die nur mit Kübeln kaltem Wassers zu „löschen“ waren. Er konnte fünf Stunden am Stück liegen, ohne sich zu bewegen (gestoppt!) und hat dafür in der Nacht seine Runden gezogen, immer wachsam. Lange Wanderungen hat er sehr geschätzt und immer brav die Zecken vor uns abgestreift, ob mit oder ohne Schutzmittel im Fell.

 

Toby war schon sehr lange krank, magerte ab und hatte viele Medikamente, etc. hinter sich, als endlich in der Tierklinik Wien die Diagnose Leberkrebs gestellt wurde, Operation nicht empfehlenswert. Mit einem sehr guten Tierarzt haben wir es doch gewagt, Gallengangkarzinom war die exakte Diagnose nach der Operation, keine Heilung möglich. Toby hat noch zwei Monate gelebt – und zwar richtig gelebt! Er konnte wieder fressen, ohne alles zu erbrechen und wir haben den heißen Sommer 2003 gut verlebt. Der Abschied von unserem „Tobelix“ war sehr schwer.

Mein Hund ist gestorben.

Ich begrub ihn ihm Garten

neben einer alten verrosteten Maschine.

Dort, nicht weit unten,

nicht weit oben,

wird er sich einnmal mit mir vereinen.

Jetzt ist er weg, mit seiner Haarfarbe,

seiner üblen Erziehung, seiner kühlen Nase.

Und ich, Materialist, der nicht daran glaubt,

dass es den verheißenen himmlischen Himmel

für irgendeinen Menschen gibt,

glaube für diesen Hund oder für jeden Hund

an den Himmel, ja ich glaube an einen Himmel,

in den ich nicht komme, doch wo er mich erwartet,
seinen Fächerschwanz schwenkend,

damit es mir bei der Ankunft nicht an Freundschaft fehle.

Gedicht von Pablo Neruda

Der Hund ist ein Ehrenmann.

Ich hoffe, einst in seinen Himmel zu kommen,

nicht in den des Menschen.

Mark Twain